Mit Kosten zwischen 10.000 und 25.000 Euro sind die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe vergleichsweise hoch. Die Finanzierung stellt deshalb viele Eigentümer vor Herausforderungen. Abhilfe schaffen die derzeit attraktiven Förderungen durch den Staat.
Was die Förderung von Wärmepumpen angeht, bieten sich aktuell drei Möglichkeiten. Diese sollen die folgenden Abschnitte näher beleuchten:
- BAFA-Förderung
- Zinsgünstiger Kredit von der KfW
- Steuersparmodell
Wärmepumpen-Förderung durch das BAFA
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt Zuschüsse in Höhe von 25 Prozent der Anschaffungskosten. Die gesetzliche Grundlage ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die BEG-Förderung ist für Neubauten, energetische Sanierungen im Altbau und beim Heizungstausch möglich.
Demnach erhalten Eigentümer für den Einbau einer neuen Wärmepumpenheizung mindestens 25 Prozent Förderung durch das BAFA. Dazu kommen weitere Vergünstigungen, abhängig von der Art der Wärmepumpe:
- 5 % Wärmequellenbonus für Sole-Wasser-Wärmepumpe und Wasser-Wasser-Wärmepumpe
- 5 % Bonus für natürliche und besonders effiziente Kältemittel für alle Wärmepumpenarten, also auch für eine Luft-Luft-Wärmepumpe und Luft-Wasser-Wärmepumpe
- 10 % Bonus beim Heizungstausch für alle Arten, wenn die Wärmepumpe eine fossile Heizung (Gas, Öl, Kohle, Nachtspeicher) ersetzt
Insgesamt ist im Jahr 2023 ein Zuschuss von bis zu 40 Prozent möglich. Achtung: Wärmequellenbonus und Kältemittelbonus sind nicht kombinierbar, hier kann nur ein Bonus in Anspruch genommen werden.
BAFA-Förderung im Überblick
BAFA-Förderprogramm | Höhe | Bedingungen |
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) | 25% | Einbau einer Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude oder Neubau |
Wärmequellenbonus (*nicht kombinierbar mit dem Kältemittel-Bonus) | 5% | Für Wasser-Wasser- bzw. Grundwasserwärmepumpen und Sole-Wasser- bzw. Erdwärmepumpen |
Kältemittelbonus (*nicht kombinierbar mit dem Wärmequellenbonus) | 5% | Für Wärmepumpenheizungen, die ein natürliches Kältemittel wie Propan nutzen |
Heizungstausch-Bonus | 10% | Für den Wechsel von einem fossilen Brennstoff wie Öl oder Gas auf eine regenerative Heizung |
Maximale Höhe der Förderung: | 40% |
Wie lange gilt die Förderung noch? Prognose für 2024
Wie die Förderung im Jahr 2024 aussieht, lässt sich noch nicht konkret voraussagen. Einige Prognosen deuten darauf hin, dass die Förderungen in Zukunft geringer sind. Es lohnt sich also, die Entscheidung bald zu treffen.
Finanzielle Hilfe gibt es übrigens auch für die Kosten einer Energiesparberatung, die vor energetischen Sanierung sinnvoll ist. Teilweise ist die Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten die Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln und Krediten.
Zinsgünstige Kredite von der KfW
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau gewährt im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude günstige Kredite. Diese zielen jedoch nicht auf Einzelmaßnahmen wie den Tausch einer Heizung ab, sondern auf die energetische Sanierung des gesamten Gebäudes. Die Antragstellung ist nur über die Hausbank möglich, die den Antrag an die KfW weiterleitet und nach der Genehmigung die Auszahlung vornimmt.
Wichtig ist, dass Sie sich für eine Variante entscheiden – denn es gibt entweder eine Förderung über das BAFA oder einen Kredit von der KfW.
Das Steuersparmodell
Wer eine sehr hohe Steuerlast hat und eine grundlegende Sanierung plant, kann bis zum 01.01.2030 von einer Steuerersparnis profitieren. Man muss die Immobilie selbst bewohnen, dann sind 20 Prozent der Sanierungskosten steuerlich absetzbar. Das Steuersparmodell ist nicht mit anderen Förderungen und Finanzierungshilfen kombinierbar.
Die Förderung für Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik
Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Die Solarkollektoren sorgen für den Strom, den die Wärmepumpe für den Betrieb benötigt. Der erzeugte Strom kann darüber hinaus für die Energieversorgung im Haus genutzt oder in das allgemeine Stromnetz eingespeist werden. Wärmepumpe und Solaranlage zusammen senken die Energiekosten und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, bei einem Altbau ebenso wie bei neuen Gebäuden.
Auch bei einer Photovoltaik-Anlage stellt sich die Frage nach den Kosten. Die gute Nachricht: Seit dem ersten Januar 2023 ist der Kauf einer Solaranlage von der Mehrwertsteuer befreit.
Die Gewährung von Zuschüssen für PV-Anlagen ist unterschiedlich geregelt, abhängig vom Bundesland, Landkreis oder der zuständigen Gemeinde. Viele Städte haben kleinere Förderprogramme. Die jeweilige Förderung richtet sich nach der Leistung, die eine neu installierte Solaranlage erbringt. In Nordrhein-Westfalen ist ein Zuschuss von 300 Euro pro kWp neu installierter Leistung möglich.
Einige regionale Förderprogramme staffeln die Förderung nach Leistung, zum Beispiel:
- 150 Euro für die ersten 3 bis 10 Kilowatt Spitzenleistung (kWp)
- 125 Euro für die nächsten 11 bis 20 kWp
Vor dem Kauf ist es sinnvoll, die regionalen Fördermöglichkeiten zu vergleichen und sich genau zu informieren. Außerdem spielt die Einspeisungsvergütung eine Rolle, wenn es um die Kostenersparnis geht. Hier kann es 2024 zu einer Reduzierung kommen.
KfW Programm 270
Eine weitere Option ist ein KfW-Kredit, mit dem die Finanzierung erschwinglich wird. Die Grundlage ist das Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“. Allerdings sind die Konditionen nicht mehr so günstig wie noch vor einigen Jahren. Eventuell sind die Zinsen bei der Hausbank niedriger, deshalb ist auch hier ein Vergleich empfehlenswert.
Beachten Sie bei allen Anträgen die Fristen: Der BAFA-Antrag muss vor Vertragsabschluss gestellt werden. Ein Kreditantrag bei der KfW muss innerhalb von drei Monaten nach Beginn des Vorhabens eintreffen.
Regionale Förderungen für Wärmepumpen
Über die bundesweit gültigen Zuschüsse durch KfW und BAFA hinaus gibt es einige lokale Förderprogrammen für den Einbau von Wärmepumpen. Die folgende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da sich die Eckdaten sehr schnell ändern können. Es empfiehlt sich immer, sich vor dem Kauf einer Wärmepumpe bei der zuständigen Stadtverwaltung zu informieren.
Stadt | Förderprogramm | Höhe |
Aachen | Austausch einer fossilen Heizung wie Gas und Öl gegen eine Wärmepumpe | 1.500 € |
Düren | Heizungstausch von einem fossilen Brennstoff auf eine Wärmepumpe | 1.000 € |
Düsseldorf | Einbau einer Wärmepumpenheizung | Bis 25 kW: 3.000 € 25 bis 50 kW: 3.500 € Über 50 kW: 4.000 € |
Düsseldorf | Einbau einer PV-Anlage mit Speicher kombiniert mit einer Wärmepumpe | Erhöht die vorher genannten Zuschüsse um 50% in Altbauten und 30% im Neubau |
Krefeld | Einbau einer Wärmepumpe | 2.000 € |
Münster | Austausch einer fossilen Heizung gegen eine Wärmepumpenheizung | 3.000 € |
Osnabrück | Einbau einer Wärmepumpe | Die Stadt erhöht die BAFA-Förderung um 10% |
Stuttgart | Für den Einbau einer Wärmepumpe und Flächenheizung | 500 € für jeden Raum, der mit einer Flächenheizung ausgestattet wird Bis 30 kW: 2.500 € 30 bis 40 kW: 3.700 € 40 bis 50 kW: 5.000 € |