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Photovoltaik: Kosten, Anbieter Vergleich und PV Förderung 2023

Photovoltaik auf dem Dach eines Einfamilienhauses

Innerhalb einer Stunde trifft genug Sonnenenergie auf die Erde, um den Energiebedarf der gesamten Menschheit für ein ganzes Jahr zu decken. Photovoltaik fängt diese Energie mittels Solarzellen ein und wandelt sie in Strom um. Wie genau das funktioniert, was eine Photovoltaikanlage kostet und von welchen Förderungen Eigentümer in 2023 profitieren.

Was ist Photovoltaik und wie funktioniert es?

Photovoltaik beschreibt die Gewinnung von elektrischer Energie aus Sonneneinstrahlung. Dazu kommen Solaranlagen zum Einsatz. Deren Funktion lässt sich in fünf Schritten zusammenfassen:

  1. Sonnenlicht trifft auf Solarzellen: Letztere bestehen aus Halbleitermaterialien wie Silizium. Die darin enthaltenen Elektronen nehmen die Photonen der Sonnenstrahlen auf.
  2. Erzeugung von Gleichstrom: Die Elektronen in den Solarzellen bewegen sich und erzeugen Gleichstrom.
  3. Umwandlung in Wechselstrom: Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um. Das ist der Strom, den Haushaltgeräte und das öffentliche Stromnetz nutzen. 
  4. Strom selbst nutzen oder einspeisen: Der durch Photovoltaik erzeugte Strom gelangt nun zu Verbrauchern wie dem E-Auto, Waschmaschinen oder Lampen. Strom, den Eigentümer nicht nutzen, können sie gegen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Versorgungsnetz abgeben. Ein Zweirichtungszähler misst die eingespeiste Strommenge.  
  5. Photovoltaik mit Speicher: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den überschüssigen Solarstrom zu speichern. Ein Batteriespeicher lädt sich mit elektrischer Energie auf und gibt sie an den Haushalt ab, wenn sie benötigt wird. 

kW und kWp

Bevor wir auf die Kosten und Voraussetzungen für die Installation von Photovoltaik eingehen, ist die Erläuterung zweier Begriffe erforderlich:

  • kW (Kilowatt): Kilowatt gibt die Leistung einer Solaranlage an. Wenn ein Hersteller die Leistung seiner PV-Anlage mit 5 kW angibt, bedeutet das, dass die Anlage 5 Kilowatt Strom zur gleichen Zeit produzieren kann. Ein Kilowatt entspricht dabei 1.000 Watt. 
  • kWp (Kilowattpeak): Während Kilowatt (kW) die durchschnittliche Leistung einer Solaranlage beschreibt, steht Kilowattpeak (kWp) für die Spitzenleistung einer Photovoltaikanlage. Wieviel Leistung kann die Solaranlage unter optimalen Bedingungen, beispielsweise was Sonneneinstrahlung angeht, erzeugen? Eine Solaranlage mit 10 kWp Nennleistung kann unter optimalen Voraussetzungen 10 Kilowatt Solarstrom erzeugen. 

Kosten für Photovoltaik

Der Preis für ein Solaranlagen-Komplettpaket für ein durchschnittliches Einfamilienhaus beginnen bei rund 9.200 Euro. Darin enthalten sind bereits sämtliche Komponenten des Solarsystems wie Solarmodule, Wechselrichter und Montage. Hinzu kommen Kosten für den Speicher.

Die Kosten einer PV-Anlage hängen vor allem von deren Leistung ab. Pro Kilowatt Leistung liegen die Kosten einer Solaranlage zwischen 2.300 und 3.000 Euro. Der Strombedarf für ein durchschnittliches Einfamilienhaus liegt zwischen 4 und 6 Kilowatt (kW). Die Kosten einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus bewegen sich demnach zwischen 8.000 und 16.000 Euro. 

Was kostet eine PV-Anlage mit Speicher?

Auch hier hängt der Preis von der Größe beziehungsweise der Kapazität des Speichers ab. Bei einem Batteriespeicher müssen Eigentümer zwischen 500 und 1.000 Euro pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität rechnen. Für ein Einfamilienhaus ist je nach Stromverbrauch ein Speicher mit einem Volumen zwischen 5 und 15 kWh erforderlich.

Beispiel-Angebot: Photovoltaik Komplettanlagen für ein Einfamilienhaus mit Satteldach

KostenpunktKosten je kW Strombedarf (€)Kosten für ein Einfamilienhaus mit
5 kW Strombedarf und Satteldach (€)
Solaranlage800 – 2.0004.000 – 10.000
Montage200 – 6001.000 – 3.000
Wechselrichter200 – 4001.000 – 2.000
Solarpanele400 – 1.2002.000 – 6.000
Montagesystem100 – 300500 – 1.500
Verkabelung100 – 300500 – 1.500
Batteriespeicher (falls gewünscht)1.000 – 2.0005.000 – 10.000
Planung100 – 300500 – 1.500
Gesamtkosten2.900 – 7.16014.500 – 35.800

Photovoltaik Rechner: Lohnt sich Solar?

Um die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage zu ermitteln, eignen sich bestimmte Rechner. Hier geben Nutzer Eckdaten zu Ihrer Anlage an, anhand derer sich dann die Rendite der Anlage berechnen lässt. Dazu eignet sich beispielsweise der Photovoltaik-Rechner der Stiftung Warentest

Förderung für Photovoltaik in 2023

Solarkollektoren auf einem Hausdach
Solarkollektoren auf einem Einfamilienhaus

Der Staat fördert die Anschaffung einer PV-Anlage, indem er auf die Mehrwertsteuer verzichtet. Seit Januar 2023 ist die Installation einer neuen Solaranlage steuerfrei.

Darüber hinaus gibt es viele kleinere Förderprogramme auf der Ebene von Städten, Landkreisen oder Bundesländern. In NRW beispielsweise erhalten Eigentümer 300 Euro pro kWp neu installierter Leistung als Zuschuss. Die Stadt Erlangen in Bayern bezuschusst jeden neu installierten kWp Leistung mit 150 Euro. Hier empfiehlt es sich unbedingt, vor dem Kauf einer Anlage über die regionalen Fördermöglichkeiten zu informieren. 

Zuschüsse für einen Energieberater

Lohnt sich Photovoltaik? Wie groß sollte die Kollektorfläche sein? Welche Leistung benötige ich? Um diese Frage zu beantworten, macht die Beratung durch einen zertifizierten Energieberater Sinn. Diese können sich Eigentümer ebenfalls bezuschussen lassen. So bietet das  Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Vor-Ort-Beratung. 80 Prozent des Beraterhonorares werden dabei staatlich bezuschusst. 

Zinsgünstige Kredite durch die KfW

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine staatliche Förderbank. Diese unterstützt die Anschaffung von Photovoltaik und Batteriespeichern mit zinsgünstigen Krediten. Hier ist das Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ interessant. Vor einigen Jahren noch waren die Zinsen jedoch deutlich günstiger. Es lohnt sich deshalb immer, das Finanzierungsangebot der KfW mit den Konditionen privater Banken zu vergleichen. 

Einspeisevergütung: Strom selbst nutzen oder einspeisen?

Wer seinen eigenen Strom mittels Photovoltaik erzeugt, dem bieten sich zwei Möglichkeiten der Nutzung. Zum einen besteht die Möglichkeit, den Strom im eigenen Haushalt zu verbrauchen, zum anderen lässt er sich in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Ein Zweirichtungszähler misst, wie viel Strom selbst verbraucht und wie viel eingespeist wurde. Für die Einspeisung ins öffentliche Netz erhalten Besitzer einer Photovoltaikanlage eine Vergütung.

Bei den meisten PV-Anlagen handelt es sich um Eigenverbrauchs-Anlagen. Das bedeutet, der Solarstrom wird überwiegend im eigenen Haushalt verbraucht. Überschüssiger Strom lässt sich an den Netzbetreiber gegen eine Einspeisevergütung verkaufen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Strom Eigentümer selbst verbrauchen, desto eher rechnet sich eine Solaranlage. Das liegt daran, dass der Preis pro Kilowattstunde Strom beim Energieversorger deutlich höher ist, als die Vergütung die Eigentümer für die Einspeisung ihres Solarstroms erhalten. 

Daneben gibt es Solaranlagen mit Volleinspeisung. Diese geben den gesamten selbst produzierten Strom in das öffentliche Versorgungsnetz. 

Höhe der Einspeisevergütung in 2023

Die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vereinfacht die Regelung für die Einspeisung von Solarstrom. Ab sofort können Eigentümer von Eigenverbrauchs-Anlagen mit folgenden Vergütungen rechnen:

  • Für PV-Anlagen mit 10 kWp erhalten Eigentümer 8,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh).
  • Die Einspeisevergütung gilt für alle Anlagen, die seit dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden.
  • Die Vergütung gilt im Jahr der Inbetriebnahme der Solaranlage und für die nächsten 20 Jahre darüber hinaus. 
  • Für PV-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 kWp erhalten Eigentümer 8,2 Cent für die ersten 10 kWp. Für alles, was darüber hinausgeht, erhalten sie 7,1 kWp.

Sollte es sich um eine Photovoltaikanlage mit Volleinspeisung in das öffentliche Netz handeln, gelten eigene Vergütungssätze. Hier beträgt die Einspeisevergütung 13 Cent pro Kilowattstunde. 

Aussicht 2024

Es ist davon auszugehen, dass in 2024 installierte Anlagen eine geringere Einspeisevergütung erhalten. So hat der Staat angekündigt, die Vergütung über die nächsten Jahre Stück für Stück senken zu wollen. 

Photovoltaik Anbieter: Fachbetriebe finden

Photovoltaik Anbieter bei der Installation einer Solaranlage
Fachfirma bei der Installation einer Solaranlage

Neben spezialisierten PV-Fachfirmen gibt es eine ganze Reihe an Elektrobetrieben sowie SHK-Unternehmen, die ebenfalls Solaranlagen anbieten. 

Vergleichsweise neu am Markt sind überregionale Anbieter für Photovoltaik. Dazu zählen beispielsweise Enpal, Zolar, Entega, DZ4, Wegatech oder Eigensonne. Viele dieser Anbieter haben sich auf Mietmodelle spezialisiert. Ob ein Kauf oder die Miete einer PV-Anlage die bessere Wahl ist, hängt von der individuellen Situation ab. Auch hier macht es Sinn, einen Energie- oder Finanzberater hinzuzuziehen. 

Bei der Wahl des richtigen Anbieters macht es Sinn zu vergleichen. Auf Portalen wie ENPO erhalten Sie Angebote mehrerer Fachfirmen. 

Das passende Solarmodul: Diese 3 Arten gibt es

Ist die Entscheidung für Photovoltaik gefallen, stellt sich vielen Eigentümern die Frage nach den passenden Solarmodulen. Fachbetriebe bieten meist folgende drei Arten von Solarpanele an:

  • Kristalline Silizium-Solarmodule: Aufgrund ihrer Langlebigkeit und der moderaten Kosten, sind sie die am meisten genutzten Photovoltaik-Module am Markt. 
  • Dünnschicht-Solarmodule: Dünnschicht-Solarmodule haben eine geringere Energieausbeute als kristalline Module. Dafür sind sie günstiger. Sie bieten sich an, wenn eine große Kollektorfläche zur Verfügung steht. 
  • Bifaziale Solarmodule: Kennzeichnend für diese Art PV-Modul ist, dass sie auf beiden Seiten Sonnenlicht absorbieren können. Das macht sie deutlich effizienter, aber auch teurer. Wenn nur wenig Dachfläche zur Verfügung steht, bieten sie eine gute Möglichkeit dennoch auf eine ausreichende Leistung zu kommen. 

Alternativen zur Solaranlage auf dem Dach: Freiflächen-Photovoltaik, Indach-Anlagen und Balkonkraftwerke

Freiflächen PV auf einem Feld
Freiflächen-PV auf einem Berg

Neben den klassischen Solarzellen gibt es heute eine ganze Reihe an Alternativen, um seinen eigenen Strom zu erzeugen:

  • Indach-PV: Dabei handelt es sich um Solarzellen, die in das Dach integriert sind. Das geschieht zum Beispiel in Form von Solardachziegeln. Sie bieten eine Lösung für Neubauten, eine Nachrüstung bei Bestandsimmobilien wäre jedoch zu aufwändig. 
  • Freiflächen-PV: Das sind Anlagen, die auf offenen Flächen wie landwirtschaftlichen Nutzflächen, Brachland oder Industrieflächen installiert werden
  • Balkonkraftwerke: Auch als Balkon-Solaranlage oder Plug-and-Play-Photovoltaik bezeichnet, handelt es sich um kleine Solarkollektoren für den Balkon oder das Wohnmobil. 

Wärmepumpe und Photovoltaik

Eine häufige Kombination ist eine Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe. Letztere gewinnt Wärme aus Umweltenergie wie dem Grundwasser, der Erde oder der Außenluft. Dazu verfügt die Wärmepumpe über einen Motor, der wiederum Strom benötigt. Hier kommt die Solaranlage ins Spiel: In Kombination mit Photovoltaik lässt sich sowohl die Stromversorgung als auch das Heizen weitestgehend autark gestalten. 

Mit oder ohne Speicher?

Grundsätzlich gilt: Eine Solaranlage rechnet sich schneller, umso mehr selbst erzeugten Strom Eigentümer im eigenen Haushalt verbrauchen. Mit einem Speicher lässt sich der Eigenverbrauch an Solarstrom verdoppeln. So ermöglicht er es, den PV-Strom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. 

Allerdings kostet ein Speicher auch mehrere tausend Euro. Wenn der Speicher teurer ist als die Ersparnis durch den mit ihm gespeicherten Strom, lohnt er sich nicht. Im Zweifel macht es auch hier Sinn, einen Energieberater zu befragen. 

Ist Photovoltaik auch bei Flachdächern möglich?

Hier lautet die Antwort ganz klar: Ja. Hier gibt es spezielle Aufständerungen, mit denen sich die Solaranlage auch auf Flachdächern passend ausrichten lässt. 

Lässt sich eine PV-Anlage für Warmwasser nutzen?

Das ist möglich. Einerseits besteht die Möglichkeit, einen Warmwasserspeicher über einen elektrischen Heizstab zu erhitzen. Andererseits besteht die Option, einen elektrischen Durchlauferhitzer mit Solarstrom zu betreiben. 

Was ist die Lebensdauer einer PV-Anlage auf dem Dach?

Die Haltbarkeit einer qualitativ hochwertigen Photovoltaikanlage liegt zwischen 25 und 30 Jahren. Die meisten Anbieter geben auf ihre Solarmodule eine Garantie von 25 Jahren. Der Wechselrichter muss meistens schon vorher getauscht werden. Seine Lebensdauer beträgt etwa 15 Jahre.