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Solaranlagen-Komplettset: Das kostet ein Komplettpaket mit Speicher

Solaranlage Komplettset für ein Einfamilienhaus

PV-Anlagen können in Deutschland je Quadratmeter rund 150 bis 200 kWh Strom erzeugen. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Hausbesitzer dafür entschieden, ihre Dächer mit PV-Modulen auszustatten. Damit sich die Photovoltaik aber rechnet, müssen alle Teile des Systems optimal harmonieren und dem Bedarf entsprechen. Genau das gehört zu den Vorteilen einer kompletten Anlage.

Aus welchen Teilen besteht eine Solaranlage?

Elemente, aus denen PV-Anlagen bestehen, sind:

  • Solarmodule oder Solarpanels: Sie fangen das Sonnenlicht ein und erzeugen daraus Strom. Das Sonnenlicht trifft auf das Solarmodul und setzt einen Prozess in Gang setzt, bei dem Elektrizität in Form von Gleichstrom entsteht
  • Unterkunstruktion und Schienensystem: Im Falle einer Auf-Dach-Montage montiert der ausführende Solarbetrieb eine Unterkonstruktion aus Dachhaken und Winkeln sowie ein Schienensystem, auf dem die Photovoltaik-Module Platz finden. Sollte es sich um ein Flachdach handeln ist zudem eine Aufständerung erforderlich, damit sich die PV-Anlage mit dem richtigen Neigungswinkel ausrichten lässt.
  • Wechselrichter: Er wandelt den Gleichstrom aus den Panels in Wechselstrom um, den elektrische Geräte im Haushalt benötigen
  • Kabel: Ein Verbindungskabel, das Solarmodule, Wechselrichter und Hausstromnetz miteinander verbindet.
  • Stromspeicher: Ein Solarstromspeicher speichert überschüssig produzierten Strom und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn er im Haushalt benötigt wird. Es handelt sich um ein optionales Bauteil, das hilft den Anteil an selbst genutzten Solarstrom zu erhöhen. So lässt sich mit einem Solarspeicher der Anteil des selbst genutzten Stroms von 25 auf 60 Prozent erhöhen.

Es besteht die Möglichkeit, alle diese Komponenten selber zusammenzustellen und in Eigenleistung oder durch verschiedene Gewerke installieren zu lassen. Einfacher jedoch und kostengünstiger ist es jedoch, ein Solaranlage-Komplettset zu nutzen.

Welche Vorteile hat ein Komplettset?

Die entscheidenden Vorteile einer Solar-Komplettanlage sind:

  • Alle Komponenten im Komplettpaket passen zueinander sowie zu Ihrem Standort und Strombedarf.
  • Sie erhalten alle Leistungen von der Planung bis zum Anschluss aus einer Hand.
  • Oft sind auch Extra-Leistungen wie die Übernahme wie die Anmeldung beim Energieversorger und der Bundesnetzagentur im Komplettpaket enthalten.
  • Sie wissen im Vorhinein genau, welche Kosten für die gesamte Solaranlage auf Sie zukommen.

Welche Nennleistung sollte die Photovoltaik-Anlage haben?

Ein entscheidendes Kriterium bei der Zusammenstellung einer Komplettanlage ist der tatsächliche Stromverbrauch. Er bestimmt, welche Nennleistung die Photovoltaikanlage bringen sollte. Ihre Angabe erfolgt in Kilowattpeak (kWp). Dieser Wert steht für die Höchstleistung der Panels bei Standardbedingungen, wenn bei 25 °C eine ideale Ausrichtung und Neigung der Module besteht.

Ein einzelnes Solarmodul hat in der Regel eine Nennleistung von etwa 0,4 kWp. In Deutschland kann jedes installierte kWp rund 1.000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr bringen. Bei einem jährlichen Stromverbrauch von 6.000 kWh sollte die PV-Anlage im Set also eine Nennleistung von 6 kWp haben. Dazu sind ca. 15 Solarmodule erforderlich, für die eine unverschattete Dachfläche von mindestens 26 m2 verfügbar sein sollte.

Beispiel: Komponenten und Kosten einer 10 kWp Solaranlage mit Speicher

Unterkonstruktion einer PV-Anlage im Komplettpaket
Eine solche Unterkonstruktion ist erforderlich, um die Photovoltaikanlage am Dach zu befestigen.

Im Folgenden ein Überblick über eine PV-Anlage, komplett inklusive aller Bestandteile und mit Speicher und die jeweiligen Kosten. Hier haben wir eine 10 kWp Anlage angenommen, wie sie für Einfamilienhäuser häufig geplant wird:

KomponenteAnmerkungPreis
PV-ModuleHier hängen die Kosten vor allem von der Art der Solarzelle ab. Ein polykristallines Solarmodul beispielsweise erreicht eine Höchstleistung von 320 Watt-Peak. Ein monokristallines Solarmodul beispielsweise verfügt über eine deutlich höhere Leistung von bis zu 650 Watt-Peak, ist jedoch auch teurer. 6.000 Euro
WechselrichterDieser ist erforderlich, um den selbst erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Nur damit können elektrische Geräte im Haushalt arbeiten. 3.000 Euro
Unterkonstruktion, Montagesystem, ggf. AufständerungDiese sind erforderlich, um die Solaranlage auf dem Dach zu befestigen. Bei Flachdächern wird darüber hinaus eine Aufständerung benötigt.1.500 Euro
Installation durch den FachbetriebDarin ist die Anbringung auf das Dach ebenso wie die Planung und die Anmeldung beim Energieversorger enthalten.4.000 Euro
BatteriespeicherDieser ist optional. Mit ihm lässt sich der Anteil selbst genutzten Stroms erhöhen. So fängt er Leistungsspitzen auf und macht sie dann verfügbar, wenn die Anlage aufgrund fehlender Sonne keinen Solarstrom produziert. 12.000 Eiuro
Gesamtkosten mit Speicher26.000 Euro

Wann sich ein Speicher lohnt

Wenn die Nennleistung der Photovoltaik-Anlage dem Stromverbrauch entspricht, heißt das nicht, dass kein Strom aus dem öffentlichen Stromnetz mehr dazukommen muss. Tatsächlich ist es oft so, dass Solaranlagen zu den Zeiten, in denen der Strombedarf höher ist, weniger produzieren. Andererseits ist es möglich, dass Solarstrom ins öffentliche Netz gelangt, wenn niemand im Haus ist. Dafür gibt es zwar eine Vergütung. Die ist aber deutlich niedriger als der Preis, den Sie für den Zukauf von Strom bezahlen müssen.

Im Durchschnitt erreichen Sie mit einer Photovoltaikanlage durch Eigennutzung einen Unabhängigkeits- oder Autarkiegrad von 30 bis 40 %. Das heißt, bis zu 70 % Ihres Stroms beziehen Sie trotz sinnvoll dimensionierter PV-Anlage weiterhin aus dem Stromnetz. Das kann schon rentabel sein. Aber es geht besser.

Wenn Sie Ihr Paket komplett mit Batteriespeicher kaufen, kann Ihr Autarkiegrad bei bis zu 80 % liegen. Es sind also nur noch im Durchschnitt 20 % zusätzlich aus dem Netz nötig. Strom, den die Solarmodule tagsüber erzeugen, gelangt in den Speicher und steht am Abend zur Verfügung. Zwar erhöht ein Solarspeicher die Anschaffungskosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus um etwa 10.000 Euro, mit der Zeit rechnet er sich jedoch.

Was kosten komplette PV-Anlagen im Komplettpaket

Die Kosten für Solaranlagen setzen sich auch bei einem Komplettangebot aus zahlreichen Faktoren zusammen. Neben der Nennleistung und dem Typ der Solarmodule sind das die Art des Wechselrichters, der Aufwand für Montage, Montagesystem und Verkabelung. Dazu kommen Planungskosten sowie, falls gewählt, ein Batteriespeicher.

Abhängig von den Gegebenheiten vor Ort und Ihren Wünschen können je kWp Nennleistung Kosten von etwa 1.900 und 5.200 ohne Batteriespeicher zusammenkommen. Ist der Batteriespeicher mit dabei, beträgt der Investitionsaufwand rund 2.900 bis 7.160 Euro pro kWp. Bei günstigen Bedingungen kann die komplette Solaranlage inklusive Batteriespeicher also schon für ca. 17.400 Euro zu haben sein.

Dazu kommt, dass es in zahlreichen Kommunen Förderprogramme für die Errichtung von PV-Anlagen gibt. Die tatsächlichen Kosten für die Komplettanlage können also deutlich unter dem eigentlichen Anschaffungspreis liegen.